GEOLOGISCHER AUFBAU
Der bis weit ins Alpenvorland hinein sichtbare Traunstein galt wegen seines abrupten Aufsteigens aus der hügligen Landschaft lange als der höchste Berg, der "mons altissimus" von Österreich. Er gehört mit den nördlichen Kalkalpen und der Grauwackenzone zum Oberostalpinen Deckensystem, das von Süden her über die Zentralalpen geschoben wurde. Dabei überfuhr die vordringende Steinseite die Sedimente des Flyschmeeres um viele Kilometer und faltete sie an ihrem Ende zu den heute bewaldeten Rücken von Grünberg, Flachberg, Gmundnerberg, Hongar usw. auf.
CHRONIK
Die frühesten archäologischen Belege aus dem Laakirchener Gemeindegebiet stammen aus der späten Jungsteinzeit(4. und 3. Jahrtausend vor Christus), die auf Grund der erstmaligen Verwendung von Kupfer auch als Kupferzeit bezeichnet wird. In unserem Raum lag zu dieser Zeit der Schwerpunkt der Siedlungstätigkeit im Bereich der Salzkammergut-Seen. Nach den bedeutenden Fundorten wird diese Kultur in Oberösterreich und Salzburg als „Mondsee-Gruppe" bezeichnet. In Laakirchen sind bisher drei Siedlungsplätze aus der Jungsteinzeit bekannt: Laakirchen-Thal, Fraunberg und Grafing. Bemerkenswert sind hierbei ein rekonstruierter Pfeil und ein neolithisches Beil, deren Funktionsfähigkeit im Papiermachermuseum Steyrermühl anschaulich dargestellt wird. Originalpfeilspitzen, -bohrer, -schaber und -klingen ergänzen das jungsteinzeitliche Fundmaterial.
1996 wurden bei archäologischen Ausgrabungen im Friedhof Laakirchen Teile einer „Villa Rustica" (römischer Gutshof) aus der spätrömischen Zeit (2. bis 3. Jhdt. nach Christus) freigelegt. Die Villa Rustica bestand aus mehreren Gebäuden – Haupthaus, Badhaus (balneum), Nebengebäude und Stallungen. Sie diente neben dem dazugehörigen Landbesitz als Alterssitz römischer Soldaten bzw. Legionäre und hatte eine wichtige wirtschaftliche Funktion: die Belieferung der großen römischen Zentren mit Grundnahrungsmitteln. Im Alten Rathaus sind in einer Vitrine interessante Funde dieser Epochen, hier z.B. ein Teil eines Hypokaustums, ausgestellt.
In Laakirchen wurde das Badhaus (balneum) gefunden und die ausgestellten Exponate sind alle in dessen unmittelbarer Umgebung ausgegraben worden. Sie zeugen vom Luxus, den man sich schon damals auf dem Land geleistet hat. So gab es in diesem kreisförmig angeordneten balneum ein Heißbad (caldarium), dahinter das lauwarme Laubad (tepidarium) und ein Kaltbad (frigidarium). Auch Teile der Fußbodenheizung (hypokaustum) wurden rekonstruiert. Ebenfalls dokumentiert wird die rege Handelstätigkeit der Römer. So kann man Tafelgeschirr (terra sigillata) aus Rheinzabern / Südwestdeutschland und Südfrankreich bewundern. Römische Münzen, Küchenwerkzeuge und Schreibwerkzeuge vervollständigen die siedlungsgeschichtliche Dokumentation.
Der Ortsname Laakirchen ist mit größter Wahrscheinlichkeit nach seiner Lage im (ehemals) von Buschwald bestandenen Gelände (laa - Buschwald, Laubholz, niederer Wald) hergeleitet und nach dem derzeitigen Forschungsstand spätestens um 1100 entstanden. Die erste urkundliche Nennung Laakirchens erfolgte im Jahr 1165. Eine historische Kostbarkeit und wohl auch das einzig erhaltene metallene Zeugnis aus dem 14. Jahrhundert ist die im Turm des Friedhofes aufgehängte Glocke aus dem Jahr 1383, die einen Durchmesser von 67 cm und ein Gewicht von 189 kg hat. In gotischen Minuskeln steht darauf geschrieben: di glocken ist gemacht cu di zeit das sich der farhof angehept zu lokirchn MCCCLXXXIII Der Bau der heutigen Pfarrkirche dürfte um das Jahr 1450 begonnen worden sein und war um 1500 vollendet. Der Anbau der Beichtkapelle an der Nordseite der Kirche erfolgte im Jahre 1926 als Gegenstück zur südseitig gelegenen Sakristei.
Im Jahre 1967 wurde der Gemeinde Laakirchen von der oberösterreichischen Landersregierung das Recht zur Führung eines Gemeindewappens verliehen. Gleichzeitig wurden Rot und Gold als Gemeindefarben festgelegt. Das Wappen zeigt auf rotem Grund in seiner oberen Hälfte drei goldene Ähren, in der Mitte einen gewellten, silbernen Streifen und im unteren Teil ein silbernes Zahnrad. Die Ähren symbolisieren dabei die Landwirtschaft, das Zahnrad steht für die Industrie und der gewellte Mittelstreifen für die Traun.
Am 9. Juli 1984 wurde die Gemeinde Laakirchen von der oberösterreichischen Landesregierung in Anerkennung der besonderen wirtschaftlichen, kulturellen und historischen Bedeutung zur Marktgemeinde erhoben.
Die letzte Aufwertung erfuhr Laakirchen am 22. Jänner 2007 - die Landesregierung erhob die bisherige Marktgemeinde in Anerkennung ihrer wirtschaftlichen, kulturellen und bevölkerungspolitischen Bedeutung zur Stadtgemeinde.