Naturschutzgebiete

Naturschutzgebiet "Gmöser Moor"

gmoes-moorteich.jpg Die Geländesenke des Moores entstand nach der Mindel-Eiszeit aus einem sogenannten „Todeisloch“ d.h. ein größerer Eisblock brach von der Gletscherzunge ab und blieb noch lange nach dem Rückzug des Gletschers an dieser Stelle liegen. Durch das Verbleiben des Eises an dieser Stelle entstanden einzigartige Bedingungen für die Bildung dieses sauer- und nährstoffarmen Moores mit charakteristischer Pflanzen- und Tierwelt.

Mit einer Fläche von über 3 Hektar ist dieses Schutzgebiet zwar klein, aber für den Biotopverbund sehr wichtig. Es bietet zum Beispiel 90 Vogelarten teilweise Brut-, Nahrungsstätte oder Rastplatz für Durchzügler. Es wurde 1987 zum Naturschutzgebiet erklärt. Umringt wird es von teilweise ebenfalls geschützten Flächen, die nicht gedüngt und nur schonend bewirtschaftet werden.

gmoes-sumpfdotterbl.jpgEine Gefahr für dieses sensible ökologische Netzwerk ist der zu starke Wasserabfluss und die dadurch drohende Austrocknung und Verwaldung. Entgegen der landläufigen Meinung ist ein Moor kein Wald im herkömmlichen Sinn, denn viele moortypische Pflanzen benötigen viel Licht um zu gedeihen und werden daher bei zunehmendem Strauch- und Baumwachstum verdrängt.

Um das Gmöser Moor zu erhalten sind demnach naturschutzbehördlich genehmigte Pflegemaßnahmen unverzichtbar. Diese Maßnahmen wie zum Beispiel der Bau von Wasserrückhaltewänden, Entfernung von wasserentziehenden Fichten und Sträuchern und behutsame jährliche Mahd der freigestellten Flächen werden durch eine engagierte Gruppe Laakirchener rund um Horst Marterbauer, Franz Grillberger und Johann Wieser ehrenamtlich durchgeführt.

Seit nunmehr knapp 100 Jahren besteht neben dem Naturschutzgebiet das Moorbad Gmös, welches für die Heil- und Wellnessbehandlungen das Moor vor Ort gewinnt. Früher wurde dieses Material auch nach Gmunden und in die nähere Umgebung geliefert – heute hat nur mehr das Moorbad Gmös dazu die Genehmigung.

Tierwelt

Speziell für die Vogelwelt ist das Gmöser Moor ein wichtiges Refugium. Lt. Beobachtungen von Hr. Konsulent Alfred Forstinger (veröffentlicht in den Vogelkundlichen Nachrichten OÖ, Naturschutz aktuell 2001 9/2, Seite 39 – 50) brüten folgende Vogelarten im Gmöser Moor: Stockente, Turmfalke, Rebhuhn, Fasan, Wachtel, Teichhuhn, Ringeltaube, buntspecht.jpgBuntspecht, Feldlerche, Zaunkönig, Rotkehlchen, Hausrotschwanz, Amsel, Wacholderdrossel, Singdrossel, Sumpfrohrsänger, Gartengrasmücke, Mönchsgrasmücke, Fitis, Zilpzalp, Wintergoldhähnchen, Sommergoldhähnchen, Gruschnäpper, Sumpfmeise, Blaumeise, Kohlmeise, Tannenmeise, Kleiber, Gartenbaumläufer, Star, Eichelhöher, Elster, Rabenkrähe, Feldsperling, Haussperling, Buchfink, Grünling, Stieglitz, Goldammer und Rohrammer.

Als Durchzügler, ehemalige Brutvögel und Gäste nützen das Moor: Graureiher, Weißsstorch, Knäckente, Reiherente, Rotmilan, Kornweihe, Sperber, Habicht, Wespenbussard, Mäusebussard, Baumfalke, Kiebitz, Großer Brachvogel, Waldwasserläufer, Waldschnepfe, Bekassine, Türkentaube, Kuckuck, Waldohreule, Waldkauz, Mauersegler, Widehopf, Grauspecht, Grünspecht, Rauchschwalbe, Mehlschwalbe, Baumpieper, Heckenbraunelle, Gartenrotschwanz, Braunkehlchen, Steinschmätzer, Rotdrossel, Misteldrossel, Schilfrohrsänger, Seggenrohrsänger, Teichrohrsänger, Gelbspötter, Klappergrasmücke, Dorngrasmücke, Waldlaubsänger, Trauerschnäpper, Halsbandschnäpper, Haubenmeise, Schwanzmeise, Neuntöter, Pirol, Dohle, Kolkrabe, Bergfink, Kernbeißer, Girlitz, Erlenzeisig, Gimpel, Hänfling, Karmingimpel, Fichtenkreuzschnabel.

Europaschutzgebiet "Untere Traun"

eisvogel - pixabayEin weiteres Schutzegebiet ist das Europa- bzw. Natura-2000-Schutzgebiet "Untere Traun". Es reicht von der Gmundner Umfahrungsbrücke bis nach Wels und ist eines der letzten naturnahen Fließgewässerökosysteme der kontinentalen Region und ein österreichweit bedeutendes Brut- und Überwinterungsgebiet für Wasservögel, wie den seltenen Gänsesäger. Auch die Wasseramsel oder der wunderschöne Eisvogel ist hier beheimatet.